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Diese
Inhalte sind Auszüge aus dem Buch "sch", das im Oktober
2003 erscheint. Jetzt
bestellen! Doch erst seit der Globalisierung der Mediengesellschaft und der Erhöhung des Tempos von Informationsprozessen bis zur unmittelbaren Gleichzeitigkeit von Aussage und Rezeption geht die Herausbildung eines paradoxen Phänomens einher: Biografiekonzepte und damit auch das Wissen über ihr mögliches Scheitern, werden immer internationaler und situativer. Jedem Mediennutzer der westlichen Gesellschaft steht zumindest theoretisch ein nahezu überwältigendes Wissen über biografische Alternativen zum eigenen Leben gegenüber. Scheitern ist damit eigentlich unmöglich geworden, denn führt die eine biografische Strategie nicht zum gewünschten Ziel, so könnte sie zumindest theoretisch durch eine gleichwertige andere ersetzt werden. Zugleich fällt durch eine immer stärker werdende Individualisierung von Biografiemustern, nicht zu verwechseln mit einer Vereinsamung des Menschen, auch die Notwendigkeit weg, sich an Wertehorizonten traditioneller sozialer Bindungen zu orientieren. Trotzdem gewinnt individuelles Scheitern eine immer stärker werdende Bedeutung. Hier zeigt sich die besondere Bedeutung des Scheiterns in westlichen Gesellschaften. Es wird zum Symbol einer neuen Form von Identität. Einer internationalen Identität, einer epistemischen Gemeinschaft, die sich nicht mehr in erster Linie durch die Zugehörigkeit zu einer Nation, eines Geschlechts, einer Generation oder einer Ethnie konstituiert. Diese neue Identität definiert sich über eine neue Größe: die Erfahrung des drohenden oder bereits eingetretenen Scheiterns.
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